Knorpelschaden im Knie mit modernen operativen Verfahren kompensieren
Der hyaline Knorpel um das Kniegelenk verschleißt im Laufe Ihres Lebens. Das ist ganz natürlich. Durch Unfälle, Fehlbelastungen, Gelenkentzündungen, Stoffwechselerkrankungen oder genetische Ursachen kann dieser Verschleiß jedoch auch schneller fortschreiten. Die Folge ist ein Knorpelschaden, den wir je nach Ausmaß und Ursache behandeln.
Leiden Sie nach einem Unfall an einer akuten Knorpelverletzung, insbesondere an Knorpelabscherungen oder isolierten Knorpelschädigungen, nehmen wir in der Regel operativ einen Knorpelersatz vor.
»WENN DER KÖRPER SAGT „MEHR!“ SAGT DER GEIST: „MORGEN“.«
Konfuzius (551 – 479 v. Chr.)
Knorpelersatz / AMIC
Knorpelersatz bei kleinen Defekten durch Stammzellen
Abhängig von der Größe des Defektes, gibt es bei isolierten Knorpelschädigungen verschiedene operative Möglichkeiten für den Knorpelersatz. Grundsätzlich sollte der Schaden aber nicht größer als 2 x 2 cm sein. Auch muss ihn intaktes Knorpelgewebe umgeben. Bei großflächigen Knorpelabnutzungen wie einer Arthrose können wir also einen operativen Knorpelersatz leider nicht durchführen.
Bei kleinen Knorpeldefekten bohren wir im Rahmen einer Arthroskopie den Knochen an, der am Grunde des Knorpelkraters freiliegt. Aus dem Knochen strömt dann Blut in den Krater und füllt diesen aus. Die im Blut enthaltenen Stammzellen bilden dann im Laufe mehrerer Wochen einen Ersatzknorpel. Dieses Verfahren nennt man auch Mikrofrakturierung.
»FORTWÄHRENDE BEWEGUNG ABER BEDARF AUCH EINES UNENDLICHEN RAUMES.«
Erasmus von Rotterdam (1469 – 1536)
Knorpelersatz / AMIC
Knorpelersatz bei ausgedehnteren Schäden mit AMIC und OATS
Bei größeren Defekten am Knorpel bohren wir nicht nur den Knochen wie oben beschrieben an, sondern decken den Schaden auch noch mit einer Kollagenmembran ab. Dieses Verfahren heißt AMIC (autologe matrixinduzierte Chondrogenese) und kann nicht mehr vollständig arthroskopisch durchgeführt werden.
Große Defekte beheben wir mit einer Knochen-Knorpel-Zylinder-Transplantation. Diese Methode nennt sich auch Mosaikplastik oder OATS (osteochondrales autologes Transplantationssystem). Bei dieser Art von Knorpelersatz entnehmen wir mit einer Hohlfräse mehrere Knorpel-Knochen-Zylinder aus einer unbelasteten Stelle des Kniegelenkes. Diese setzen wir dann in den Defekt ein.
Ob wir den Knorpelersatz per Arthroskopie, AMIC oder OATS vornehmen, jedes dieser Verfahren bedeutet auf jeden Fall eine längere Entlastungsphase.