Patellaluxation
Wenn Ihre Kniescheibe nicht mehr richtig Schlitten mit Ihnen fährt
Kniegelenk und Kniescheibe (Patella) spielen für Ihre Beweglichkeit eine große Rolle, denn ohne könnten Sie Ihren Unterschenkel kaum beugen und strecken.
Normalerweise gleitet die Kniescheibe wie ein Schlitten in der Rinne am unteren Oberschenkelknochen auf und ab. Ist mit der knöchernen Rinne, dem äußeren oder inneren Halteband aber etwas nicht in Ordnung, springt die Kniescheibe heraus.
Einer solchen Patellaluxation bzw. Kniescheibenluxation folgt sofort Schmerz im Kniegelenk. Es droht Sturzgefahr, weil der Oberschenkelmuskel keine Streckkraft mehr aufbaut. In einigen Fällen renkt sich die Kniescheibe gleich spontan wieder ein, in anderen bleibt sie sichtbar in der ausgerenkten Position und muss im Krankenhaus wieder eingerenkt werden. Vor allem beim ersten Herausspringen der Kniescheibe kommt es oft zu einer starken Schwellung des Kniegelenkes.
»JEDERMANNS VERNUNFT IST JEDERMANNS ORAKEL.«
HENRY ST. JOHN, 1. VISCOUNT BOLINGBROKE (1678 – 1751)
Patellaluxation
Unfallbedingte oder anlagebedingte Patellaluxation
Eine gesunde Kniescheibe springt nur heraus, wenn große Kraft auf sie einwirkt. Grundsätzlich wird deshalb bei der Patellaluxation zwischen unfallbedingter und anlagebedingter Ausrenkung unterschieden. Häufig sind Verdrehunfälle beim Sport die Ursache. Durch eine hohe Krafteinwirkung kommt es so zur traumatischen Verrenkung der Kniescheibe. Es gibt allerdings auch Fälle einer anlagebedingten Patellaluxation. Letztere kann zum Beispiel folgende Ursachen haben:
- ungünstige Kniescheibenform
- nicht tief genug ausgebildete Oberschenkel-Knochenrinne
- Hochstand der Kniescheibe
- X-Bein-Stellung
Dann reicht schon eine Bagatelle wie ein einfaches Verdrehen beim Tanzen, damit die Kniescheibe herausspringt – oft tut sie das zur Außenseite und zerreißt dabei das innere Halteband (MPFL).
Eine akute Verrenkung ist schon mit bloßem Auge zu erkennen und durch das Strecken des Kniegelenkes lässt es sich wieder einrenken. Besonders bei der erstmaligen Patellaluxation sollte aber sofort ein Röntgenbild gemacht werden, um weitere knöcherne Verletzungen auszuschließen. Ist ein Erguss entstanden, wird dieser per Ultraschall sichtbar. Begleitende Knorpel- oder Bandverletzungen lassen sich hingegen mit einem MRT feststellen.
Patellaluxation
Je nach Ursache individuelle Therapien bei Patellaluxation
Wir bei Sporthomedic sind auf die Behandlung einer Patellaluxation spezialisiert. Nach einer ausführlichen, körperlichen Untersuchung stellen wir für Sie einen individuellen Therapieplan auf. Dieser reicht vom Einrenken der Kniescheibe über operative Eingriffe bis zur Physiotherapie und Empfehlungen spezieller Übungen zur Vorbeugung von weiteren Luxationen.
»DIE TUGEND BESIEGTER VÖLKER IST DIE GEDULD, NICHT DIE RESIGNATION.«
OSWALD SPENGLER (1880 – 1936)
Patellaluxation
Optimale Therapie
Die Kniescheibe muss wieder eingerenkt und das Kniegelenk mit einer Spezialschiene ruhig gestellt werden. Gegen Schmerzen und Erguss helfen z.B. Diclofenac, Ibuprofen oder eine Gelenkpunktion. Kommen zur Patellaluxation knorpelige oder knöcherne Begleitverletzungen, sollten zeitnah per Arthroskopie die freien Gelenkkörper geborgen bzw. refixiert werden.
Eine operative Behandlung empfiehlt sich besonders bei jungen und sportlich aktiven Patienten oder jenen, bei denen die Kniescheibe immer wieder herausspringt. Dabei wird am häufigsten das innere Halteband der Kniescheibe ersetzt (MPFL-Ersatz). Aber auch die Vertiefung einer zu flachen Knochenrinne oder eine Versetzung der Kniescheibensehne sind möglich.
Vereinbaren Sie doch einen Termin mit unseren Spezialisten, wir ermitteln die Ursache für Ihre Patellaluxation und bringen Sie mit einer individuell darauf abgestimmten Therapie wieder in Form.