Schulterluxation
Ob trauma- oder anlagebedingt – wir renken die Schulterluxation wieder ein
Ein kleines Stolpern, bei dem der Körper nach vorn stürzt und der Pechvogel versucht, den Sturz mit ausgestrecktem, nach außen gedrehtem Arm abzufangen, kann schon reichen, um eine Schulterluxation zu verursachen.
Aber auch Profisportler wie Handballspieler haben häufig mit einer ausgekugelten Schulter zu kämpfen, wenn sie zum Beispiel mitten im Wurf der Gegner bedrängt.
Während eine Schulterluxation bei jüngeren Menschen also häufig die Folge von Sportverletzungen ist, nimmt bei älteren Menschen allgemein das Sturzrisiko zu. Weil Gelenke, Kapseln und Bänder immer stärker verschleißen, steigt die Gefahr, sich die Schulter auszukugeln.
»ABER SELBSTTÄTIGE VERNUNFT IST WILLE.«
JOHANN GOTTLIEB FICHTE (1762 – 1814)
Schulterluxation
Traumatische Schulterluxation
Ist die Ursache für die ausgekugelte Schulter ein Unfall, sprechen wir von einer traumatischen Luxation. Diese ist äußerst schmerzhaft und meistens nur durch ein Wiedereinrenken (Reposition) unter Narkose kurierbar. Auch die Reposition ist nicht ganz ohne und führt, so wie das Auskugeln selbst, nicht selten zu Verletzungen des Oberarmkopfes, des Labrumsoder der knöchernen Schulterpfanne. Dadurch steigt das Risiko, sich die Schulter erneut auszukugeln. Rund 80 Prozent der 20- bis 30-jährigen Patienten mit einer traumatischen Schulterluxation laufen Gefahr, sich später erneut eine Luxation der Schulter zuzuziehen. Diese sinkt jedoch mit zunehmendem Alter wieder.
Schulterluxation
Habituelle, anlagebedingte Schulterluxation
Auch eine Veranlagung wie eine Fehlbildung im Verhältnis von Oberarmkopf zu Schulterpfanne kann dazu führen, dass die Schulter auskugelt. Ist das der Fall, handelt es sich um eine habituelle Schulterluxation. Dann reichen oft schon Bagatellbewegungen, um die Schulter auszurenken oder es passiert ganz willkürlich. Diese habituelle Schulterluxation schmerzt jedoch kaum oder überhaupt nicht. Die Patienten können sich die Schulter meistens sogar selbst wieder einrenken. Andernfalls behandelt man eine habituelle Schulterluxation konservativ – in der Regel übernehmen das Physiotherapeuten.
»LOB IST DIE EINZIGE KRAFT, DIE UNS ZU EDLEN HANDLUNGEN ANTREIBT UND AUSDAUER DAFÜR VERLEIHT.«
JEAN DE LA BRUYÈRE (1645 – 1696)
Rotatorenmanschettenläsion
Diagnose und Behandlung von akuten Schulterluxationen
Eine akute Luxation wird durch eine körperliche Untersuchung sowie Röntgen festgestellt und die Schulter muss sofort wieder eingerenkt werden. Gerade beim ersten Mal geht das oft nur unter Narkose. Nach der Reposition empfehlen wir erneut zu röntgen, um beispielsweise knöcherne Begleitverletzungen zu erkennen. Später, ebenso wie bei habituellen Schulterluxationen, sollte mit MRT untersucht werden.
Nach der Reposition braucht die Schulter Ruhe und wird dementsprechend fixiert, ehe es an die Krankengymnastik geht. Ob und wie die Schulter dann weiter therapeutisch behandelt wird, hängt von den Begleitverletzungen wie zum Beispiel einer erlittenen Labrumläsion ab. Je nach Alter und sportlichem Anspruch empfiehlt sich oftmals die frühzeitige operative Stabilisierung der Schulter.